Schmerzhafte Niederlage in Hartmannsdorf
Bisher dachte man ja, den Staffelsieg entscheiden die Spiele gegen Freital und Wilsdruff, nur zeigte der heutige Spieltag das Gegenteil. Das Spitzenspiel der Führenden gewannen die Gäste aus Freital und ein eigener Sieg hätte Stahl wieder bis auf vier Punkte herangebracht. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Durch die unnötige Niederlage in Hartmannsdorf mussten wir sogar Heidenau vorbeiziehen lassen.
Wer auf Platz den Sieg wirklich wollte, zeigte sich schon nach sechzehn Sekunden. Hartmannsdorf spielte sich nach vorn, jedoch flog der Ball am Riesaer Gehäuse vorbei. Stahl antwortete mit einem doch eher ungefährliche Schuss (5.).
Danach passierte bis zur 23. Minute lang nichts Aufregendes. Das Spiel fand fast ausschließlich zwischen den beiden Strafräumen statt, ohne dass eins der beiden Teams dabei torgefährlich wurde. In besagter Minute stand es plötzlich 1:0 für die Gastgeber. Ein nach vorn gespielter Ball rollt Richtung Riesaer Strafraum. Torhüter Hecht und Riesa's Abwehrspieler sind sich nicht einig, wer den Ball spielt. Dies nutzt Hartmannsdorf in Person von Neubert zur umjubelten Führung. Weil bis zur Pause nichts Nennenswertes mehr passierte, ging es mit dem Rückstand in die Kabinen.
Die 2. Halbzeit ließ sich dann besser an. Ein abgefälscher Freistoß von Paul Kant sorgte für eine Ecke, die der Kapitän ebenfalls selbst ausführte. Der Ball fand präzise den Weg auf den Kopf von Niklas Noah Pohl und das 1:1 sorgte für Hoffnung auf Riesaer Seite. Allerdings hielt diese keine fünf Minuten, denn die nächste Ecke der Gastgeber wurde zwar abgewehrt, doch die erneute Eingabe versenkte der freistehende Bendix zum 2:1. Kurz darauf musste Dani Michann nochmal auf der Linie retten, um überhaupt noch eine Siegchance zu haben. In der 63. Minute endlich mal wieder ein gelungener Angriff, bei dem Jonas Schreiber auf Links geschickt wird, sich nicht aufhalten lässt und den Ball nach einem Solo zum erneuten Ausgleich versenkt. Das es aber weiter kein Selbstläufer war und die Hausherren nicht aufgaben, spürte die BSG schmerzhaft nur drei Minuten später. Ein Fehlpass im Spielaufbau aus der Abwehr heraus nutzte Linnè zur dritten Führung. Es blieb eigentlich noch genügend Zeit, das Resultat zu korrigieren. Doch leider fehlte es an diesem Tag an spielerischen Ideen, um die leidenschaftlich kämpfenden Hartmannsdorfer noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Immer wieder lange Bälle nach vorn und hoffen, dass eine Chance entsteht, sind zu wenig. Hatte man sich mal durchgesetzt, lief man sich an der Abwehr fest. Auch wenn die Platzverhältnisse eher einem Hang ähnelten, ist dies keine Entschuldigung. Einzig in der 89. Minute hatten die Riesaer durch Nick Heuer noch einmal die Möglichkeit, aber sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. So blieb es beim 2:3 aus Riesaer Sicht.
Das Thema Aufstieg ist damit sechs Spieltage vor Saisonende noch nicht endgültig vorbei. Doch damit es noch klappt, muss schon viel Ungewöhnliches in dieser Staffel passieren. Aber im Fußball ist einiges möglich. Neben den enttäuschten ca. 60 mitgereisten Fans aus der Elbestadt, war auch die Mannschaft niedergeschlagen. Diese werden nun wohl ein weiteres Jahr Fahrten zu Gegnern in der Landesklasse auf sich nehmen müssen, um nächstes Jahr den Aufstieg wieder ins Visier nehmen.
Bleibt zu hoffen, dass das Team um Trainer Juretzko in dieser Woche die Schnelligkeit, den Einsatzwillen, die Kombinationssicherheit und den Torriecher wieder findet, um den Funken Hoffnung am Leben zu erhalten. Bereits am kommenden Freitag zu Hause um 19 Uhr, gegen den HFC Colditz, kann man zeigen, was für Potential wirklich in der Mannschaft steckt.
Stahl spielte mit: Justin Hecht, Gerrit Neubauer, Georg Liesch, Tom Nehrig (ab 63. Louis Reichmann), Nic Heuer, Florian Ohme (ab 46. Franz Josef Pawletta), Niklas Noah Pohl, Jonas Schreiber, Levin Jäger (ab 80. Norman Gründler), Daniel Michann, Paul Kant